Marie Curie-Stipendien für zwei junge Forscher
Franco Bonafé and Jin Zhang aus der Theorieabteilung sind Marie Curie-Fellows
Jin Zhangs Projekt befasst sich mit der Nichtgleichgewichtsdynamik und neuen, korrelierten Phasen, die durch Verdrehungen und Dotierung in zweidimensionalen Heterostrukturen entstehen – wie zum Beispiel exotische Exzitonen, lichtinduziertes Moiré-Engineering, Ladungsübertragung an Grenzflächen, Ladungsträgermultiplikation und Isolator-Metall-Phasenübergänge.
Jin arbeitet an einem neuen theoretischen Gerüst, um lasergesteuerte Nichtgleichgewichtszustände und die lichtinduzierte Dynamik niedrigdimensionaler Materialien besser zu verstehen und zu verändern. Bis zum Sommer letzten Jahres arbeitete Jin am Imperial College London. Seine Doktorarbeit hatte er zuvor am Institute of Physics der Chinese Academy of Sciences geschrieben.
Franco Bonafé erlangte seinen Doktortitel an der Universidad Nacional de Córdoba in Argentinien und kam danach ans MPSD. Nanooptik und Nanomaterialien sind sein Forschungsbereich, mit einem besonderen Fokus auf ihre Anwendungen in neuartigen, molekularen Spektroskopiemethoden.
„Das Stipendium ist enorm wichtig, um neue Kollaborationen mit experimentellen Gruppen herzustellen“, sagt Franco. „Alle beteiligten Forschungsgruppen werden davon profitieren, da wir fortschrittliche, innovative Methoden entwickeln wollen, um bessere Einblicke in die atomaren Mechanismen von feldgetriebenen Phänomenen zu erlangen.“
Durch das Kombinieren der zeitabhängigen Dichtefunktionaltheorie mit der Echtzeitevolution elektromagnetischer Felder will Franco die räumlichen und zeitlichen Eigenschaften dieser Felder durch passende Anordnungen von Molekülen und Nanostrukturen beeinflussen. „So könnte man experimentelle Systeme vorhersagen, mit denen sich moderne spektroskopische Methoden verbessern lassen“, erklärt er.
Getestet werden diese Methoden von den drei experimentellen Gruppen, die an dem Projekt beteiligt sind. Franco sieht dies als eine gute Gelegenheit, sich weitere Projektmanagement-Fähigkeiten anzueignen.
Die Stipendien des Marie Sklodowska-Curie Action-Programms sind für erfahrene Postdoktoranden oder Nachwuchswissenschaftler, die mindestens vier Jahre Forschungsarbeit in Vollzeit absolviert haben. Die Fellowships sind ein Beitrag zu den Lebenshaltungs-, Familien- und Reisekosten und können auch für Training, Networking und die Forschung selbst genutzt werden. Fast 10.000 Bewerbungen gingen für die letzte Ausschreibungsrunde ein. Weitere Infos hierzu gibt es auf der MSCA-Webseite.