Chiralität ist eine grundlegende Eigenschaft von Materie, die viele biologische, chemische und physikalische Phänomene bestimmt. Chirale Festkörper bieten zum Beispiel spannende Möglichkeiten für Katalyse, Sensorik und optische Bauelemente, da sie einzigartige Wechselwirkungen mit chiralen Molekülen und polarisiertem Licht ermöglichen. Diese Eigenschaften werden jedoch bereits beim Wachstum des Materials festgelegt. Das bedeutet, dass die links- und rechtshändigen Enantiomere nicht ineinander umgewandelt werden können, ohne dass der Stoff geschmolzen und erneut kristallisiert wird. Forscher des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD) und der Universität Oxford haben gezeigt, dass Terahertz-Licht Chiralität in einem nicht-chiralen Kristall induzieren kann, wobei entweder links- oder rechtshändige Enantiomere nach Wunsch entstehen. Diese in Science veröffentlichte Entdeckung eröffnet spannende Möglichkeiten zur Erforschung neuer Nichtgleichgewichtsphänomene in komplexen Materialien.
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