Ein neues Zuhause für die Grundlagenforschung an Quantenmaterialien
Eröffnung des Instituts-Neubaus in der Science City Hamburg
Das MPSD hat am 13. Mai seinen hochmodernen Forschungsneubau in Hamburg offiziell eröffnet. Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Professor Patrick Cramer, und die Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, waren Ehrengäste bei der Eröffnungsfeier. Der MPG-Präsident übergab den Neubau feierlich an das Institut.
Das neue Gebäude bietet optimale Bedingungen für die Erforschung von Quantenmaterialien und ermöglicht den Vorstoß in neue Forschungsrichtungen. Es beherbergt schwingungsarme Labore gepaart mit hoher Luftreinheit für die Herstellung von Mikro- und Nanostrukturen. Mit diesen Proben werden hochpräzise Experimente an Hochleistungslaserquellen, extrem starken Magnetfeldern im 20 Tesla-Bereich oder ultratiefen Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt (-273,15° Celsius) durchgeführt.
Zudem ist dem Ausbau des Instituts von drei auf fünf wissenschaftliche Abteilungen Rechnung getragen: Bis zu 160 Wissenschaftler*innen finden Platz in lichtdurchfluteten Büros und Gemeinschaftsräumen. Der schon jetzt preisgekrönte Dachgarten wiederum bietet ein anregendes Ambiente für wissenschaftliche Gespräche und Zusammenkünfte oder als Oase der Entspannung.
Von den insgesamt 54 Millionen Euro Baukosten hat die Stadt Hamburg 37 Millionen Euro finanziert, den Rest steuerte die Max-Planck-Gesellschaft bei.
„Wir sind der Stadt Hamburg und der Max-Planck-Gesellschaft für ihre großzügige Unterstützung ausgesprochen dankbar“, sagte der Geschäftsführende Direktor des MPSD, Ángel Rubio, bei der Eröffnungsfeier. „Dieses innovative Gebäude markiert einen entscheidenden Moment in unserem Bestreben, die Geheimnisse der Quantenmaterialien zu entschlüsseln. Hier, in diesen Mauern, werden wir die grundlegenden Bausteine der Materie erforschen, ihr kompliziertes Verhalten aufdecken und ihr Potenzial nutzen, um Technologie und Materialwissenschaft zu revolutionieren.“
Die Hamburger Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank sieht in der Eröffnung einen wichtigen Schritt für die Stadt: „Mit dem Neubau des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie ist ein Meilenstein hier in der Science City Hamburg Bahrenfeld erreicht. In dieser Nachbarschaft finden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler alles, was sie für ihre exzellente Forschung brauchen: Optimale Laborbedingungen, hochmoderne Technik und eine einzigartige Infrastruktur für Kooperationen. Dieser Mix ist der Stoff, aus dem die Zukunft gemacht ist. Ein wichtiger Schritt nach vorn, der Hamburg als internationale Wissens- und Innovationsmetropole noch sichtbarer macht. Ich gratuliere zur Eröffnung und bedanke mich bei allen, die zu diesem großen Erfolg für unsere Stadt beigetragen haben!“
„Spitzenforschung braucht Top-Rahmenbedingungen – und mit dem Neubau wurde hier wirklich Hervorragendes geleistet,“ freut sich Max-Planck-Präsident Patrick Cramer. „Damit wird die herausragende physikalische Grundlagenforschung des Instituts auch in Zukunft für bahnbrechende Erkenntnisse sorgen und so etwa in den Materialwissenschaften dazu beitragen, den Weg für zukünftige Technologien wie supraleitende Netzwerke, Biosensoren oder Hochgeschwindigkeitsrechner zu ebnen.“
Die Forschung des MPSD befasst sich mit den grundlegenden Eigenschaften der Materie bis in den atomaren Bereich. Das Institut hat neue Wege gefunden, diese Eigenschaften zu kontrollieren und sogar Materialien durch starke Laserpulse in neue Zustände zu versetzen, die in der Natur nicht vorkommen.
Diese basieren auf Veränderungen der Atomen und Elektronen, die in Millionsteln von Milliardstelsekunden ablaufen – also auf der Zeitskala von Femtosekunden. Komplexe theoretische Modelle und Simulation untermauern die experimentelle Arbeit und liefern wertvolle neue Erkenntnisse über die Materialien, die dazu beitragen können, unsere Zukunft zu gestalten.
Das Institut befindet sich im Herzen der wachsenden Science City Hamburg Bahrenfeld, die über eine herausragende wissenschaftliche Infrastruktur und eine einzigartige Bandbreite an Hochleistungslaser- und -röntgenlichtquellen verfügt. Auf dem Forschungscampus wird die wissenschaftliche Zusammenarbeit über Disziplinen und Institutsgrenzen hinweg gelebt.
Seit seiner Gründung im Jahr 2014 teilt sich das MPSD ein Kooperationsgebäude, das benachbarte Center for Free-Electron Laser Science (CFEL), mit dem Deutschen Elektronensynchrotron (DESY) und der Universität Hamburg. Einige Bereiche des Instituts verbleiben am CFEL, aber der Erweiterungsneubau ermöglicht es nun, neue Abteilungen und Forschungsgruppen zu gründen.
Mit dem MPSD, dem MPI für Meteorologie und dem MPI für ausländisches und internationales Privatrechtbeherbergt Hamburg drei der momentan 84 Institute der Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Sie betreiben Grundlagenforschung auf Weltniveau in den Natur-, Lebens-, Sozial- und Geisteswissenschaften.