Marie Sklodowska-Curie-Stipendien für MPSD-Forscher
Tang untersucht Fermionen und Artificial Intelligence, Jornet-Somoza verfolgt neue theoretische Erkenntnisse im Bereich der Nanoelektronik.
Dr. Joaquim Jornet-Somoza und Dr. Peizhe Tang kommen zur Theorie-Abteilung unter der Leitung von Prof. Angel Rubio.
Dr. Jornet-Somoza hat bislang für die Nano-Bio-Spectroscopy Group an der Universität des Baskenlands in Spanien gearbeitet. Seine Zusammenarbeit mit dem MPSD begann vor Kurzem durch das Europäische NOMAD-Projekt – dem großen Repositorium der neuesten, durch quantenphysikalische Methoden berechneten, Werkstoff-Daten, die von Wissenschaftlern aus aller Welt zusammengetragen werden.
Von seinem Projekt Controlling Photoinduced Transitions with Strong Light Pulses in Condensed Matter erhofft er sich weitere theoretische Erkenntnisse, mit denen sich neuartige elektronische Eigenschaften für zukünftige Anwendungen in der Nanoelektronik, Photoelektronik und Plasmonik erschließen lassen.
Dr Tang war bis vor Kurzem an der Stanford University in den USA. Im Fokus seiner Forschung stehen topologische Fermionen – ein neuer, von der Kristallanordnung abhängiger Quantenzustand, der nur in Festkörpern existiert. Er untersucht auch, wie Artificial Intelligence in Zukunft genutzt werden könnte, um preisgünstige Materialien für elektronische Abläufe zu entwickeln.
Insgesamt wurden Marie Curie-Sklodowska Action-Stipendien an 109 von mehr als 900 Bewerbern in ganz Deutschland vergeben.
Die Europäische Kommission, die die Forschungsgelder verwaltet, empfing über 9.000 Bewerbungen aus Europa und der ganzen Welt. Von diesen wurden 1.348 Stipendiaten ausgewählt. Ihre Forschungsbereiche decken ein breites Spektrum der Natur- und Geisteswissenschaften ab.
Der EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Tibor Navracsics, sagte bei zur Vergabe der Forschungsgelder: „Heute erkennen wir das Potential von 1.348 exzellenten, international mobilen Forschern an, die trotz starker internationaler Konkurrenz ihr Stipendium empfangen haben. Die Projekte, an denen sie arbeiten, werden dazu beitragen, einige der größten Herausforderungen unserer Gesellschaften in Angriff zu nehmen.“
Das MPSD ist eins von 84, vorwiegend in Deutschland basierten, Max-Planck-Instituten. Es wurde im Januar 2014 eröffnet. Die Wissenschaftler am MPSD untersuchen die Eigenschaften von Materialien, sowohl theoretisch als auch mit Hilfe einer Vielfalt von Röntgen und Lasertechnologie.
Die Lichtquellen am MPDS erzeugen Blitze, die weltweit zu den schnellsten, kürzesten und hellsten zählen. Einige sind nur eine Femtosekunde lang – ein Millionstel einer Milliardstelsekunde. Mit diesen ultraschnellen Blitzen können Wissenschaftler die Eigenschaften der verschiedensten Materialien, inklusive ihrer atomaren und molekularen Bewegungen, untersuchen.
Solche Erkenntnisse verbessern das Verständnis dieser grundlegenden Phänomene im Nano- und Makrobereich und sollten langfristig zur Entwicklung von neuen Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften führen.