MPSD-Wissenschaftler verbringt inspirierende Woche unter Nobelpreisträgern in Lindau
Ankit und 580 Studenten, Doktoranden und Post-Docs aus aller Welt waren zur diesjährigen Lindauer Nobelpreisträgertagung geladen, wo sie mit 39 Laureaten und Laureatinnen zusammenkamen. Die Tagung – dieses Jahr ausschließlich der Physik gewidmet – verschafft Nachwuchswissenschaftler*innen einen einzigartigen Zugang zu den weltweit angesehensten Wissenschaftlern aus einem breiten Spektrum an Forschungsgebieten.
Es ist ein höchst ungewöhnliches Mentoring-Event. Von kleinen, informellen Treffen bis hin zu Vorlesungen, Science Walks und Podiumsdiskussionen – in Lindau gibt es viele Formen des wissenschaftlichen Austauschs, stets unter dem Motto ‚Educate. Inspire. Connect.‘
„Ich habe mit 15 bis 20 Nobelpreisträgern gesprochen,“ sagt Ankit, dessen Arbeit sich auf das Design und die Steuerung neuartiger elektronischer und magnetischer Phasen in komplexen Oxidheterostrukturen fokussiert. „Sie sind extrem aufgeschlossen. Ich war zum Beispiel in einer sehr kleinen Gruppe aus fünf oder sechs Leuten mit Georg Bednorz. Daraus wurde ein sehr persönliches Gespräch über die Forschung und das Leben jedes einzelnen Wissenschaftlers.“
Auch Donna Strickland und Gérard Mourou, Rainer Weiss, Duncan Haldane, Michael Kosterlitz und Wolfgang Ketterle waren unter den Nobelpreisträger*innen, die die Tagung diesen Sommer begleiteten. Alle gaben, laut Ankit, äußerst großzügig von ihrer Zeit und ihrem Rat:
„Es gab sehr viele Informationen zu Fragen, die für meine Karriere und meine Wissenschaft momentan wichtig sind. Wir wurden ermuntert, weiter an Themen zu arbeiten, die uns interessieren – uns von der Forschung führen zu lassen. Und wir hatten zudem viel Zeit, die anderen Wissenschaftler zu treffen.“
Wolfgang Ketterle gab Tipps zum Thema Work-Life-Balance, vor allem zu Zeiten, wo ein schwieriges Forschungsthema das Leben viele Wochen oder sogar Monate lang dominiert.
Auch mit anderen jungen Physikern aus den verschiedensten Forschungsbereichen gab es einen regen Austausch, so Ankit: “Oft wissen sie wenig über die Laser oder Materialien, mit denen wir arbeiten - daher muss man abwägen, wie man 'übersetzt', was wir hier tun. Und manchmal entdeckt man, dass die Leute, die an ganz anderen Dingen arbeiten, dir neue Perspektiven zu deiner eigenen Arbeit eröffnen.”
Ankit’s Nominierung durch die Alexander von Humboldt-Stiftung wurde vom MPSD unterstützt. Die nächste Lindauer Tagung, im Juni / Juli 2020, ist interdisziplinär: Sie vereint die drei Naturwissenschaften Physiologie / Medizin, Physik und Chemie.
Nachwuchswissenschaftler*innen können im September und Oktober 2019 von den Lindauer Partnerinstitutionen nominiert werden. Zusätzlich gibt es vom 26. August bis zum 11. September 2019 einen offenen Bewerbungsprozess. Weitere Infos hierzu befinden sich unter www.lindau-nobel.org.