Max-Born-Preis 2015 geht an Andrea Cavalleri
Deutsch-britische Auszeichnung geht nach Hamburg-Bahrenfeld an Prof. Dr. Andrea Cavalleri, den geschäftsführenden Direktor des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD).
Für seine „zeitaufgelösten Messungen photoinduzierter Phasenübergänge in elektronisch korrelierten Materialien“ erhält Prof. Dr. Andrea Cavalleri den renommierten Max-Born-Preis. Verliehen wird der Preis von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und dem britischen Institute of Physics (IOP) zur Erinnerung an das Wirken des Physikers Max Born. Seit 1973 zeichnen die beiden Organisationen gemeinsam im jährlichen Wechsel jeweils einen britischen und einen deutsche Forscher mit dem Preis aus. Im kommenden Jahr erhält Prof. Dr. Andrea Cavalleri 3.000 Euro Preisgeld, die Max-Born-Gedenkmedaille und die Urkunde mit der Widmung „Für besonders wertvolle und aktuelle wissenschaftliche Beiträge zur Physik“.
In seiner wissenschaftlichen Tätigkeit vereinigt Andrea Cavalleri Festkörperphysik mit zeitaufgelöster Laserspektroskopie und Röntgenexperimenten. Im Focus seiner Arbeit liegt die lichtgesteuerte Kontrolle der eng verknüpften elektrischen, magnetischen und strukturellen Eigenschaften von Materialien, deren Elektronen starke Wechselwirkungen aufweisen. Diese stark korrelierten elektronischen Systeme zeigen interessante Effekte wie Isolator-Metall-Übergänge oder Hochtemperatursupraleitung. Durch synchronisierte Laser- und Röntgenpulse von wenigen Femtosekunden Dauer gewann Cavalleri neue Einsichten in die Dynamik von Phasenübergängen in diesen Systemen auf ihrer elementaren Zeitskala.
Andrea Cavalleri hat Physik in Italien studiert. 1998 promovierte er dann an der Universität Essen. Nach Tätigkeiten an der Universität California San Diego und am Lawrence Berkeley Laboratory wurde er 2005 auf eine Professur an der Oxford University berufen. 2008 übernahm er zudem die Leitung einer Forschungsgruppe der Max-Planck-Gesellschaft an der Universität Hamburg. Dort ist er seit 2013 Direktor des neuen Max-Plank-Institutes in Hamburg.